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DAS MAGISCHE ZENTRUM

Rätselhaft, geheimnisschwanger und unheildräuend liegt der Ort, von dem hier die Schreibe sein soll, nahe dem alten, legendenumwobenen Zentrum der Stadt der Stätten, als Schnittpunkt von Gegensätzlichem, ein verderbenbringender Mittelpunkt der Widersprüchlichkeit, wo die gängige Physik ungeheuerlich ins Wanken gerät, wo konträre Welten aufeinandertreffen, unterschiedlich ganz und gar und doch so voll Entsprechung – ungemein nah voneinander, gleich einer alptraumhaften Ausgeburt eines abartigen, verfallenen Geistes. Hier, irgendwo unter dem buckligen Pflaster, mag das Tor zur Hölle liegen oder noch Schlimmeres. Und so mancher Ahnungslose, der sich diesem gespenstischen Orte nähert, dem Zentrum des Schreckens, diesem unerklärlichen Loch in erforschtem Raum, vernimmt im Wagen des Tramwayzuges, der unter dunkel bewölktem Himmel und über finster modernde Keller hinweg von Hernals her durch Ottakring gerattert und schließlich nach Alsergrund gelangt war, mit beklommenem Befremden und sinistrem Unbehagen angstvoll erschaudernd eine dämonisch verzerrte Stimme, welche, sobald man am Hexentanz vorbei ist, die gar seltsam und unheilvoll klingende Formel düster verkündet: Lange Gasse, Kurzstreckengrenze...